Die aktuelle DPV-Statistik in Kürze – mit Auswertungen für den PV Nord

Unser Ehrenpräsident und (lange ist es her) auch ehemaliger DPV-Präsident (ja – der kleine PV Nord hat schon zwei der insgesamt 7 DPV Präsidenten gestellt!)
hat sich Gedanken anläßlich der neu veröffentlichten Zahlen gemacht und seine Gedanken zur Veröffentlichung hier freigegeben:

 

Volker Kruse Kiel, 02.02.2024

Die aktuelle DPV-Statistik in Kürze – mit Auswertungen für den PV Nord

DPV:
Nach dem Stand 31.01.2024 sind in Deutschland aktuell 25.071 Spielerinnen und Spieler über ihre 785 Vereine/Spielgemeinschaften im DPV organisiert.
Damit ist die 25.000er-Marke geknackt.
Davon besitzen 15.023 (= 60 %) eine Lizenz, das sind 679 mehr als im Vorjahr (+ 4,7 %).
Der Frauenanteil liegt deutschlandweit bei knapp 30 %.

Altersstruktur: Nicht überraschend ist, dass die Altersgruppe ab 55 und älter weit überwiegt.
Mit rund 18.500 sind es 74 % aller Spielerinnen und Spieler; davon allein in Gruppe 60 Jahre und älter 14.973 (fast 60 %).
Zum Vergleich: In der Altersgruppe 27-40 Jahre gibt es rund 1.850 (7,4 %) Boulistinnen und Boulisten.

Ebenfalls nicht überraschend ist, dass die Gruppe der Jugendlichen – trotz erfreulicher Zuwächse in einigen Landesverbänden (+ 11 %) – immer noch sehr klein ist.
Es gibt insgesamt 719 Jugendliche, das sind knapp 3 %. Interessante Zahlen am Rande: Im DPV spielen 69 Kinder in der Altersklasse bis 6 Jahre Pétanque,
davon 5 bereits mit Lizenz. Spitzenreiter ist hier BaWü mit allein 32 Kindern in diesem Alter.

Im Pétanque-Verband Nord (zuständig für Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern) gibt es ebenfalls eine positive Entwicklung.
Aktuell gibt es 1.370 organisierte Spielerinnen und Spieler in 56 Vereinen oder Spielgemeinschaften.
Das sind im Vergleich zum Vorjahr 118 Mitglieder mehr (+ 9,5 %); im Vergleich zum Jahr 2019 sogar + 15,7 %. Damit liegen wir über den
Steigerungsraten des DPV insgesamt (2022-2023 + 3,4 %; 2019-2023 + 11,5 %).

Von den 1.370 Spielerinnen und Spielern im Norden haben 818 eine Lizenz, das sind fast 60 %. Diese Quote entspricht genau der bundesweiten Quote im DPV.
Auch im PV Nord gibt es eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (+ 49 Lizenzen = 6,4 %).

Der Frauenanteil liegt im Norden bei 426 Spielerinnen (= 31 %). Damit liegen wir knapp über dem Bundesdurchschnitt (29,5 %). Im Vorjahresvergleich immerhin ein Plus von 11,5 %.

Mit 1.370 Mitgliedern (= 5 % aller Mitglieder im DPV) können wir mit anderen kleineren Landesverbänden durchaus mithalten
(Saarland 6 %, Rh.-Pfalz 6 %, Berlin 2 %, Ost 1 %, Bayern „nur“ 8 %). Aber:
BaWü, NRW und Nieders. stellen zusammen über 60 % aller Mitglieder, darunter BaWü mit 6.142 allein fast ein Viertel aller Mitglieder in Deutschland.

Altersstruktur im PV Nord: Auch bei uns liegt der weitaus größte Anteil in der Altersgruppe ab 55 Jahren und älter. Hier spielen 1.110 Boulistinnen und Boulisten; das sind stolze 81 % aller Mitglieder (zum Vergleich: DPV = 74 %). Allein in der Altersgruppe 60 Jahre und älter beträgt der Nord-Anteil 925 (= 67,5 %).
Im DPV insgesamt sind es „nur“ knapp 60 %. Das heißt aber: In der Altersgruppe 55+ sind 80 % der Spieler/innen 60 Jahre und älter. Auch hier zum Vergleich die Altersgruppe der
27-40-jährigen: Das sind im Nordverband 91 (= 6,6 %) Spielerinnen und Spieler (im DPV 7,4 %).

Im deutlichen Kontrast dazu steht die Anzahl der Jugendlichen. Mit 8 (!) Jugendlichen oder 0,6 % bilden wir das Schlusslicht aller Landesverbände.
Trotz der erfreulichen Entwicklung insgesamt bilden die Zahlen dringenden Handlungsbedarf für die Landesverbände, insbesondere aber für die Vereinsarbeit ab:
– Der „Überalterung“ muss entgegengesteuert werden. Dringend notwendig ist gezielte Jugendarbeit, die eigentlich bereits im Alter von 6 Jahren beginnen müsste, zumindest aber
für Jugendliche ab 12 Jahre. Aber auch in den mittleren Altersgruppen z.B. ab 25-40 Jahren müssen mehr Menschen für den Pétanquesport begeistert und gewonnen werden.
–  Der hohe Anteil der älteren Boulespielerinnen und -spieler hat aber auch eine positive Seite.
Hieraus wird deutlich, dass sich Boule oder Pétanque ganz besonders auch für ältere Menschen eignet. Und das nicht nur im Bereich des Breiten- oder Freizeitsports, sondern auch im
leistungsportorientierten Pétanque. Die Spielstärke der 55+ Teams spricht für sich. Insofern sollten die Aktivitäten mit Blick auf diese Altersgruppe keinesfalls nachlassen. Die Vorhersa-
gen der demografischen Entwicklung belegen diesen Handlungsbedarf.
– Der Frauenanteil von rund 30 % ist zwar grundsätzlich erfreulich, aber steigerungsfähig. Auch hier müsste es mehr gezielte Aktivitäten für weibliche Spielerinnen und Spielern geben.
Die Trainingsangebote nur für Pétanquespielerinnen sind gute Beispiele dafür.
– Immer wieder hervorheben müssen wir in der öffentlichen Wahrnehmung, dass es in unserer Sportart keine strikte Trennung der Altersgruppen oder der Geschlechter gibt. Das ist im Sport
ziemlich einzigartig